Ende Juli wurde die ehemalige Biathletin Laura Dahlmeier beim Bergsteigen in Pakistan von einem Steinschlag getroffen. Die schwierigen Bedingungen machten es ihrer Seilpartnerin, Marina Krauss, unmöglich, zu Dahlmeier zu gelangen. Und auch später eintreffenden Bergungsteams gelang es nicht, zum Körper der 31-Jährigen vorzudringen. Am 30. Juli wurde sie dann für Tod erklärt.
Infolgedessen gab es zahlreiche Spekulationen, was mit der Leiche der ehemaligen Sportlerin passieren soll. Vor ihrem Tod hatte Laura Dahlmeier, die eine erfahrene Bergsteigerin war, verfügt, dass in einem solchen Fall niemand sein Leben riskieren sollte, um sie zu bergen. Dennoch gab es Versuche, sobald die Wetterlage es zuließ. Und über allem schwebt für viele die Frage, was genau am Berghang des Laila Peak geschehen ist. Nun hat sich ihr Vater, Andreas Dahlmeier, in einem Interview geäußert.

Laura Dahlmeier hatte für jeden Fall genaue Anweisungen hinterlassen
Im Gespräch mit „Sport Bild“ wurde der 58-Jährige, ebenfalls leidenschaftlicher Alpinist und Bergsteiger, emotional. „Ich musste immer mit dem Anruf rechnen, dass etwas passiert ist“, sagte er gegenüber dem Magazin. Wenn man nichts gehört habe, sei das also immer ein gutes Zeichen gewesen. „Laura war immer sehr umsichtig. Aber als Bergsteiger braucht man auch Glück.“ Dieses Glück hatte Laura Dahlmeier auch schon oft. Zwar verletzte sie sich unter anderem bei einem Bergunfall im August 2014, konnte aber nach einer Pause zum Sport zurückkehren.
Im Interview äußerte sich Vater Andreas auch über den tödlichen Steinschlag, der seine Tochter am Ende das Leben gekostet hat. „Laura müsste sofort tot gewesen sein“, stellt er klar. Damit widerspricht er Gerüchten, dass die Sportlerin noch gelebt und mit ihrer Seilpartnerin sogar kommuniziert haben soll. „In den Tagen danach gab es ein großes Unwetter, und es sind viele Steine heruntergekommen, die Laura unter sich begraben haben“, erklärt er weiter. Das Wetter und die Steine machten es anschließend unmöglich, Laura Dahlmeiers Leiche zu bergen.

Laura Dahlmeier Vater im Interview: „Sie würde sagen: Das Leben geht weiter!“
Andreas Dahlmeier glaubt: „Vielleicht wollte sie es auch so. Laura ist dort begraben, wo sie glücklich war und sich frei fühlte.“ Ein normales Grab auf einem Friedhof hätte ihr hingegen nicht gefallen. „Sie würde aufschauen und denken: Meine Güte, schon wieder ist jemand da. Lasst mir doch endlich mal meine Ruhe! Ich glaube, Laura hätte es so gewollt, in den Bergen ihren Frieden zu finden.“ Der Gesamtweltcup-Gewinnerin, Weltmeisterin und Olympia-Siegerin zu Ehren wurde der Kurpark in ihrer Heimat Garmisch-Partenkirchen in Laura-Dahlmeier-Park umbenannt. Ihr Vater trifft dort an einer Gedenkstelle jedes Mal auch anderen Menschen, was ihn sehr bewegt.
Bei ihrer Beerdigung waren hingegen vergleichsweise wenige Personen zugegen – denn auch diesbezüglich hat die Sport-Legende genaue Anweisungen hinterlassen. Basierend auf ihren Wünschen wurde offenbar das Oberreintal-Lied gespielt. Und es sollten explizit „nur die kommen, die sie gerne mochte“, berichtet Vater Andreas. Zu den Gästen gehörten am Ende unter anderem Ex-Teamkollegin Maren Hammerschmidt, mit der ich Laura Dahlmeier zeitweise ein Zimmer geteilt hatte, oder auch ZDF-Kommentationskollege und Biathlon-Legende Sven Fischer.
Laura Dahlmeier und ihr Vater unternahmen auch gemeinsam immer wieder Bergtouren, von denen die ehemalige Biathletin oft in Interviews berichtete. Direkt nach ihrem Tod habe er die Berge zunächst gemieden, würde inzwischen aber wieder Touren unternehmen: „Das ist genau das, was Laura gewollt hätte.“











