Für wissenschaftliche Studien werden immer wieder Freiwillige gesucht. Oft geht es dabei um Medikamente oder bestimmte Verhaltensweisen. Für ein Experiment der besonderen Art suchte kürzlich das Deutsche Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin (DLR) Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das DLR sitzt in Köln und führt unter dem Projektnamen „SOLIS100“ eine besondere Studie zum Thema Isolation durch.
Dabei soll vor allem untersucht werden, wie sich Enge und Isolation sowohl auf den Körper als auch auf die Psyche auswirken. Hintergrund sind künftige Weltraummissionen zum Mond oder auch zum Mars, bei denen die Astronautinnen und Astronauten extremen Bedingungen ausgesetzt sind. Neben dem DLR wird die Studie auch von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) gefördert. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern winkt eine Aufwandsentschädigung von 23.000 Euro. Dafür muss man allerdings bereit sein, sich für 100 Tage einschließen zu lassen.

Studie zu Isolation im Weltraum findet unter außergewöhnlichen Bedingungen statt
Innerhalb dieses Zeitraums leben die insgesamt nur sechs ausgewählten teilnehmenden Personen wie richtige Astronautinnen und Astronauten. In einer nachgebauten Raumstation werden sie dabei im Rahmen der Studie rund um die Uhr überwacht. Schlafkabinen und Toiletten bieten dabei die einzige Privatsphäre. Auch der Tagesablauf soll dem auf einer echten Raumstation nachempfunden sein.
Wer an der Studie teilnehmen möchte, muss einige Kriterien erfüllen. So sollen die Probandinnen und Probanden zwischen 25 und 55 Jahren alt und körperlich fit mit einem BMI zwischen 18,5 und 30 sein. Fließende Englischkenntnisse werden genauso vorausgesetzt, wie ein eintragsfreies Führungszeugnis. Zudem muss man mindestens über einen Bachelor-Abschluss verfügen; idealerweise in einem technischen Feld, Medizin oder einem verwandten Bereich.
Insgesamt soll die Studie 126 Tage in Anspruch nehmen, das entspricht insgesamt 18 Wochen. Neben der 100-tägigen Isolationsphase geht es dabei um eine zweiwöchige Vorbereitung und im Anschluss um eine einwöchige Erholung. Zudem soll es noch zwei Nachuntersuchungen geben, einmal nach 30 Tagen und dann nach einem halben Jahr. Losgehen soll es am 7. April 2026 in der DLR-Forschungseinrichtung in Köln; die Bewerbungsfrist endete am 12. Dezember.











