Der neue „Schneewittchen“-Film aus dem Hause Disney sollte eigentlich ein Highlight werden. Schließlich galt der Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1937 als erster großer Erfolg der Walt-Disney-Studios. Allerdings hat das Bestreben nach einer modernen Interpretation eine weitreichende Debatte und Unmut beim Publikum ausgelöst.
Im Fokus steht vor allem die Hauptdarstellerin Rachel Zegler, die den Originalfilm stark kritisierte. Zudem teilte sie mehrfach politische Botschaften in den sozialen Medien, die für Aufsehen sorgten. Zegler erklärte beispielsweise, dass sie eine emanzipierte Version von „Schneewittchen“ darstellen wolle. Gleichzeitig betitelte sie die Zeichentrickversion als „merkwürdig“ und den Prinzen als „Stalker“.

Enttäuschte Kritiker: Disney gerät wegen „Schneewittchen“ unter Druck
Zudem kam es zum Konflikt zwischen Zegler und Gal Gadot, die die böse Königin darstellt. Sie diente zwei Jahre lang in der israelischen Armee und wurde unter anderem zur „Miss Israel“ gewählt. Ein politisches Statement von Zegler, in dem sie sich pro-palästinensisch äußerte, soll für schlechte Stimmung zwischen den beiden Schauspielerinnen gesorgt haben. Deshalb verlief die weltweite PR-Tour alles andere als rund. Das lag unter anderem daran, dass sich die beiden teilweise nur allein zeigten.
Disney muss sich nun auch einer allgemeinen Diskussion stellen und wohl oder übel damit auskommen, dass diese Neuinterpretation nicht den gewünschten Anklang findet. Insgesamt wurden 270 Millionen US-Dollar in den Film investiert. Am Startwochenende spielte das Märchen aber lediglich 87 Millionen US-Dollar wieder ein. Der Konzern investierte außerdem große Summen in das Marketing. Auf Rotten Tomatoes hinterließen die Kritiker gerade einmal einen Score von 41 Prozent. Ob sich dieser Flop noch retten lässt, werden die nächsten Wochen offenbaren.